Jeden Tag treffen Eltern Entscheidungen für ihre Kinder. Es dauert, bis der Nachwuchs reif genug ist, um mit und schliesslich selbst zu entscheiden. Zu den Entscheidungen, die Eltern treffen, zählen auch die über die Impfungen. Doreen Brumme erklärt ihren Töchtern und Söhnen hier, warum sie die Kinder gegen humane Papillomaviren (HPV) impfen liess.
Doreen Brumme
Journalistin und bloggt als #motherof4 über Familienthemen
Ihr 4 Liebsten!
Eure WARUMs bescheren uns Eltern unvergessliche Momente: Sie sind Wecker und Spiegel, Kompass und Schatz. Viele WARUMs sind inzwischen DARUMs. Ihr seid mit 19, 17, 15 und 10 Jahren grösser und gross. Wir erleben, dass eure WARUMs mehr und mehr nach den Anteilen fragen, die wir Eltern am Lauf der Dinge haben. Ein WARUM, das ihr uns mit Recht fragt, ist das nach den Impfungen in eurem Impfpass. WARUM haben wir euch gegen HP-Viren impfen lassen? Weil wir überzeugt sind, dass das richtig ist. Ihr könnt uns glauben: Wir machten uns die Impfentscheidungen für euch nicht leicht. Ihr kennt das:
Während einem manche Entscheidungen – die zwischen Schwarz und Weiss – leichter fallen, machen es einem andere – die zwischen Grau und Grau – schwer. Fundiertes Wissen hilft dabei, einem unentschiedenen Hin- und Herschwanken ein Ende zu bereiten. Und das ist das Leben: der Versuch, die richtige Entscheidung zu fällen. Eine nach der anderen. Die HPV-Impfung wirkt, sagt die Medizin. Wir vertrauen darauf und finden Impfungen unerlässlich. Denn sie schützen nicht nur Einzelne, sondern auch alle drumherum. Ihr habt das während der Pandemie selbst erlebt. Für uns stand von Anfang an fest, dass ihr Kinder nach Plan geimpft werdet. «Unseren» Kinderärztinnen und -ärzten vertrauen wir besonders. Wir kennen sie seit euren ersten Lebenstagen und sie kennen uns. Sie sind Teil des Sicherheitsnetzes, das wir Eltern unermüdlich um euch herum spinnen, damit ihr euch frei und gesund entwickeln könnt. Ihr Zuraten zur Impfung hatte Gewicht. Von HP-Viren geht Gefahr aus. Meist verläuft die Infektion unbemerkt, doch noch lange danach können sich hässliche Warzen zeigen. Im schlimmsten Fall wächst ein Krebsgeschwür. Ihr wisst, dass ich schon Krebs hatte. Den bin ich zwar lange los – doch seine Narben bleiben. Ebenso die Angst. Selbstverständlich wollen wir euch das Schicksal möglichst ersparen. Die Wirksamkeit der HPV-Impfung ist belegt. Uns war wichtig, dass ihr alle vier, Mädchen wie Jungen, geimpft werdet. Denn damit schützt ihr euch und alle, die ihr hautnah liebt. Die Impfentscheidung trafen wir für euch. Ihr hattet keine Wahl. Das ist uns bewusst. Doch die Impfung gegen HPV wirkt am stärksten, wenn sie vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgt – zu einem Zeitpunkt also, als Sex für euch noch kein Thema war.
Alles Liebe
Mama und Papa
● Das BAG empfiehlt seit 2024 die HPV-Impfung nun auch als Basisimpfung für Jungen zwischen 11 und 14 Jahren.
● Die Impfung ist auch nach Kontakt mit dem Virus noch sinnvoll und wirksam
● Jugendliche und junge Erwachsene können bis zum 26. Lebensjahr eine Nachholimpfung bzw. ergänzende Impfung machen.
● Kostenlos für Alle zwischen 11 und 26 Jahre im Rahmen der kantonalen HPV-Programme